Störche im Winter in Bayern

Holz-Sektionaltor ALLEMANN®

+++  Vom Storchenstandort Grafenwiesen wünschen wir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und wunderbare Momente im Neuen Jahr. +++

Das Team um die Storchenexpertin des LBV Oda Wieding hat einen Info-Flyer über jährlich ca. 300  "überwinternde" Störche erstellt. Wer weiß, wo es unsere Erni und Alfons hin verschlagen hat...Der Weißstorchbestand ist auch in diesem Jahr erneut angestiegen auf rund 630 Horstpaare. Die LBV-Hinweise zu Störche im Winter nachstehend. 

Zug

Der Weißstorch als klassischer Zugvogel verbringt normalerweise das Winterhalbjahr in Afrika. Als Segelflieger meiden die Störche das Mittelmeer und fliegen entweder als sogenannte Ostzieher über Türkei, Israel und Ägypten nach Ost- und Südafrika oder sie wenden sich als Westzieher über Spanien und Gibraltar nach Westafrika. Einige dieser Störche haben in den letzten Jahren einen neuen Trend geprägt, sparen sich den Flug über die Meerenge von Gibraltar und überwintern einfach in Spanien. Und einige bleiben einfach hier!

Überwinterung

An manchen Orten überwintern Weißstörche schon seit Jahren. So ist man an diesen ungewöhnlichen Anblick in Leutershausen im Altmühltal (Mittelfranken) oder in Bächingen im Landkreis Dillingen (Schwaben) schon gewöhnt. Andernorts sorgen sich Bürger derzeit hingegen um erstmalig auftauchende Störche. Beobachtungen von überwinternden Weißstörchen, oder solchen, die erst bei Einbruch winterlicher Witterung einen Teilzug oder auch Winterflucht machen, zum

Beispiel an den Bodensee oder ins Elsass, sind in den letzten Jahren angestiegen auf ca. 300 (20% des Bestandes).  Neben den Störchen aus den ehemaligen Zuchtstationen sowie von Vogelparks kommen Vögel hinzu, die sich vom Brutpartner verlocken lassen, ebenfalls hierzubleiben. In Baden-Württemberg wird vermutet, dass sich dieses Verhalten eventuell sogar vererben könnte.

Kälte

 Dem Storch als großem Vogel macht die Kälte kaum etwas aus, da er die Wärme wesentlich besser speichern kann, als kleine Singvögel wie Meise und Spatz, die immer bei uns überwintern. Nicht umsonst hat sich der Mensch die Daunenjacken bei den Vögeln abgeschaut bzw. „geklaut“. Auch über die Beine verlieren die Vögel kaum Wärme, dies merkt man ja auch z.B. bei auf dem Eis stehenden Enten und Schwänen. Gelegentlich sieht man, dass die Störche beheizte Kamine oder Straßenlampen gezielt als Übernachtungsplatz auswählen. Das Nest spielt im Winterhalbjahr keine große Rolle und wird nur aus Gewohnheit aufgesucht.

Futterangebot

Im Herbst finden Störche überall Nahrung wie Mäuse, Regenwürmer, kleine Schnecken und Fische. Erst bei wochenlanger starker Kälte und dicker Schneedecke würde das Futter knapp werden, wenn kein Mäuseloch mehr zu finden ist und auch alle kleinen Fließgewässer zufrieren.  Aber Störche kommen auch mal über eine Woche ganz ohne Nahrung aus.  Störche kennen ihre Umgebung im Umkreis von bis zu 30 Kilometern ganz genau und streifen außerhalb der Brutzeit einfach weit umher. Auch Müll-/Kompostanlagen mit entsprechendem Nahrungsangebot (u.a. Mäuse, Würmer) werden aufgesucht (dies teilweise schon im Sommer).

Eventuelle negative Folgen einer Fütterung

In Baden-Württemberg konnte schon beobachtet werden, dass an Fütterung gewöhnte Altstörche nicht mehr kleine Beutetiere wie Regenwürmer und Heuschrecken suchen, sondern ihre eigenen kleinen Küken mit Eintagsküken füttern wollten, so dass diese verhungert sind. Solches Fehlverhalten wollen wir in Bayern nicht fördern.

LBV-Storchenschützer behalten die überwinternden Vögel im Auge, jedoch ist ein Eingreifen durch den Menschen nicht notwendig. Auch die Einrichtung einer Futterstelle ist eher hinderlich, weil sich so die Störche an diese gewöhnen und damit auch von einer Fütterung abhängig gemacht werden, während sie andernfalls ihrem Instinkt folgen und bei tatsächlicher Futterknappheit dann meist doch einen Teilzug antreten (Die Strecke bis zum Bodensee oder zu den Futterstellen im Elsass können die Störche auch ohne Thermik fliegen).

 Wenn man Störche einfach wie Haustiere durchfüttern könnte, muss man ja die Wiesen nicht mehr schützen und kann dort ruhig die nächste Straße oder Gewerbeansiedlung planen... (nur dass dann irgendwann die Störche leider nicht mehr kommen...). 

Der Storch ist die auffällige Leitart für die feuchten Wiesen, mit ihm schützen wir auch z.B. alle kleinen seltenen Tagfalter und Wiesenbrüter wie die Bekassine und den Kiebitz. Deswegen sollte auch der Storch so natürlich leben wie möglich, damit man anhand seines Bruterfolges sehen kann, ob genug Nahrungsflächen da sind oder man was tun muss, was dann auch anderen Tieren und Pflanzen nützt.

Was können Sie tun

Melden Sie Ihre Storchenbeobachtung unter 09174/47750 oder info@lbv.de.

Helfen Sie mit bei Wiesenmahd, Infoständen, Nestsanierung o. ä. in Ihrer Kreisgruppe (siehe auch www.lbv.de).

Fördern Sie naturnahe Landwirtschaft durch Kauf von regionalen Bioprodukten.

Bestärken Sie Ihre Gemeinde bei Storchenschutzmaßnahmen.

Unterstützen Sie unsere Arbeit durch eine Spende oder eine Patenschaft (siehe Spendenkonto oder www.lbv.de). 

Im LBV-Naturshop finden Sie weitere Infos, wie z.B. unsere Broschüre: www.lbv-shop.de. 

Eine aktuelle Karte der Störche in Bayern finden Sie unter www.lbv.de/storch 

 

Impressum Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV)  – Verband für Arten- und Biotopschutz Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein

Tel.: 09174/4775-0 Fax: 09174/4775-7075 Email: info@lbv.de,  web: www.lbv.de

Text und Konzept: Oda Wieding Fotos: H. Anton, U. Maruszczak, C. Stoll, G. Weinrich

Spendenkonto: Sparkasse Mittelfranken Süd,   IBAN: DE47 7645 0000 0240 0118 33

 

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